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Überlinger Weltacker

Energie vom Acker

Sind Biodiesel und Biostrom vom Acker sinnvolle Alternativen? 

Ein Pkw in Deutschland fährt pro Jahr im Schnitt 14.000 km. Um die dafür erforderliche Menge Biodiesel herzustellen, braucht man etwa 6.000m2 Anbaufläche. Es müssten also drei Menschen ihre 2000m2 vollständig mit Raps bepflanzen, damit ein einziges Auto ein Jahr lang fahren kann.

Energiegewinnung vom Acker steht damit in Konkurrenz zum Anbau
von Nahrung für den Menschen.

Hinzu kommt, dass für die Herstellung von Agrosprit verwendete Ackerland oft durch die Zerstörung wertvoller Ökosysteme – etwa Regenwälder –gewonnen wird. Die Bilanz für Umwelt und Klima fällt bei dieser Art der Kraftstoff- und Energieerzeugung mitunter sogar noch katastrophaler als bei der Erzeugung fossiler Brennstoffe, da große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt werden.

In Deutschland wachsen auf einem Fünftel aller Ackerflächen Pflanzen für die Kraftstoff- und Energiegewinnung. Angesichts einer zunehmenden Weltbevölkerung und einer abnehmenden Bodenfruchtbarkeit ist die Energiegewinnung vom Acker jedoch keine zukunftsfähige Alternative.

Was können wir im Alltag tun?

● Alternative Energiegewinnung jenseits von Acker und fossiler Energie unterstützen, etwa den Stromanbieter auf Herkunft des Stroms prüfen
● Vorhandene Fahrzeuge besser auslasten, zum Beispiel indem wir Fahrgemeinschaften bilden oder auch Fahrzeuge mit anderen teilen (vom „Auto besitzen“ zum „Auto nutzen“)
● Kurzen Wege den Vorzug geben (Urlaub, Arbeit, Freizeit …)
● Wege mit dem Auto vermeiden (vorausschauend planen, zum Beispiel nur 1x die Woche einkaufen)
● Politisch eine stärkere Subventionierung der öffentlichen Verkehrsmittel einfordern

Hast du noch mehr Vorschläge für Veränderungen, die wir im Alltag bewirken können? Dann schreib uns an post@ueberlinger-weltacker.de

Mehr zum Thema (Externe Links)

NDR | Biodiesel: Urwaldvernichtung fürs Klima (2020)
Need for seed | Teller oder Tank? Das Energiepflanzen-Dilemma | Erbsen zählen (2020)